In Schottland ist es
schön.
Nachts erhielt ich einen Anruf. Man sagte mir, dass Saschka tödlich
verunglückt ist. Ein Auto hat ihn überfahren. Es wunderte
mich nicht. Schon damals waren von den Acht nur sechs übrig.
Die Geschichte ist schnell erzählt. Wir, d. h. DEREVO, waren
schon bei der Abreise, haben viele zurückgelassen, vor den
Kopf gestoßen, nichts erklärt... Ich traf mich immer
noch mit Freunden aus der früheren Hippie-Gang. Es wurde immer
drückender mit ihnen. Ihr geballter Hass auf die Wirklichkeit,
die Gesellschaft, war schon nicht mehr zu ertragen.
Eine von unseren Mädels hatte sich in diese blitzenden Zähne
des Zorns verliebt, in Saschka. Einen Monat später kam sie
verheult zurück. Wir tranken.
– Was ist passiert? – frage ich.
– Er hat mich überall gebissen.
– Keine Frage, sage ich, was gibt‘ s da zu heulen?
– Er ist ordentlich verprügelt worden. Er hat in der
Metro angefangen zu markieren, hat unflätig geflucht und gebellt.
Ich rief Saschka an. Die Gang war aufs Land gefahren. Kulitschiki?...
Kalischki?..
Wir reisten auch ab. Und sie fuhren zurück nach Moskau. Sie
kehrten als Hunde zurück. Warfen sich auf die Autos vor dem
Hotel «Rossija». Einmal habe ich sie gesehen. Sie schliefen
auf dem Grünstreifen. Abgerissen, verdreckt. Ich ging nicht
näher heran. Saschka erkannte ich an seinen spitzen Schultern.
Er hob den Kopf, rülpste, gähnte und sah mich an.
Ich schämte mich, aber mir war nicht kalt. Wegen der Kleidung,
der menschlichen Form. Ich dachte daran, sie zur Vorstellung einzuladen,
zu sagen, dass auch wir um die menschlichen Seelen ringen, wie wir
es vermögen, bis zum Schluss. Ich habe sie nicht eingeladen.
Aber in Schottland ist es schön. Wahrhaftig.
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