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ALS GESTERN HEUTE WAR (Archiv)
Text: Anton Adassinskij und DEREVO
Übersetzung: Rainer Jäckel
Bilder: Elena Jarowaja und DEREVO


2003

June, 25

„Das sind die schlimmsten Tage, wenn einem von früh an die Hände zittern bei dem Versuch, die zerfallende Zeit festzuhalten, die nach allen
Seiten auseinanderläuft wie kleine Spinnen, und man muss sich irgendwie auf den Weg machen und etwas einholen und die Panik schwillt an und plötzlich hält man inne und alles ist vorbei und es ist gut und man hat sich wieder im Griff, aber dann wird es noch schlimmer, nur das Herz springt auf und nieder, als suchte es sich eine bequemere Lage, und es gibt keinen Grund mehr zu leben.

Und wenn man dann wieder zurecht kommt, wenn man sich gelöst hat, zieht man sich langsam an in dem Bewusstsein, dass dieser Tag aus dem Kleinsten und Wertvollsten zusammengefügt ist: aus dünnen Fäden, Rissen und Lichttupfern; und dann dieses jedem Entgegenkommenden dargebotene verfehlte Lächeln, so als wähnte man, dass in dieser Nacht niemand ein Auge zugetan hätte...“

Anton Adassinsky, „Die Schuld“

 

   

Juni, 10
 
Lena, grüß dich!

Vielen Dank für den Brief! Schön, dass im Großen und Ganzen alles gut
gelaufen ist. Und die Mücken – ja, die sind in unseren Breiten ein unvermeidliches Übel. Leider. Die Strafe ist da schon schlimmer, aber sie wird wohl keinen Einfluss auf das Karma haben :-).

Nach eurer Abreise ist es hier sehr traurig geworden. Alle erinnern sich
wie an ein Fest, nach einem Fest bleibt auch immer so etwas zurück wie eine Leere. Ich arbeite in einer Kommission und Abends schreibe ich wissenschaftliche Beiträge. Eine Dame von unserem Lehrstuhl – Tatjana Iwanowna Petscherskaja – hat sehr schöne Worte gefunden über die Gefühle nach „Once...“: „Was hat das mit Theater zu tun?! Es ist einfach Glück.“ Da ich ihren skeptischen, zuweilen „satirischen“ Verstand kenne, weiß ich, was diese Worte wert sind“.

Igor Lostschilow und Marina Sergejewa. Nowosibirsk

 

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