Wir sind in Budapest angekommen. Aber Budapest gibt es eigentlich
gar nicht mehr. Wenigstens das, wo wir im vorigen Jahrhundert aufgetreten
sind. Und wir haben, was bei uns nicht oft vorkommt, den Abend mit
Erinnerungen zugebracht... Immer weiter und weiter zurück.
Jugoslawien, Budva, Belgrad und Zagreb. Damals hatten wir im Unterschied
zu heute www.derevo.org noch
nicht. Und so ist das wahre Märchen noch immer frisch.
Neuigkeiten aus grauer Vorzeit
Budva
Jugoslawien. Meeresstrand. Ein weißes verdorrtes Schloss.
Keine Spur eines Schattens. 40 Grad Hitze. DEREVO improvisiert
in den Nächten. Keine Lust ins Hotel zu gehen. Wir schlafen
direkt auf dem heißen Steinfußboden. Morgens gehen wir
baden. Und Dima Tjulpanov dachte sich, er könnte bei der Gelegenheit
gleich seine Tuba abwaschen. Zum Trocken legte er sie am Strand
ab und schlief im Sand ein.
Als er für einen Moment aufwacht, sieht er, dass noch jemand
eine Tuba wäscht. Nach einer weiteren Stunde Schlaf sieht er
abermals zu, wie ein anderer hübscher Schnauzbartträger
eine Tuba über dem Wasser hält. Eine sehr ordentliche
Stadt ist dieses Budva, denkt sich Dima, und eine kunstfreundliche
außerdem. Sogar einen Waschplatz für Blasinstrumente
hat man eingerichtet. Sieh an, ich habe ihn gleich gefunden. Das
Herz eines Musikers eben... Gegen Abend endgültig aufgewacht
trabt Dima Richtung Wasser, aber die Tuba ist nicht zu finden. Gestohlen.
Der Strandwärter beteuert, dass er auch gesehen hat, wie mehrere
Leute auf der Tuba gespielt haben, aber dann ist der Besitzer gekommen,
hat das Wasser ausgegossen und sie mitgenommen. Und Lena Jarovaja
hat von der Nachbarinsel aus den Glanz des Metalls gesehen, das
blaue Wasser, einen golden glänzenden Körper, und sie
dachte, dass es keinen Krieg geben kann.
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