Nächtliche Stimmen
Erste Stimme
Flüstern
„...grüß dich, hab dich doch nicht etwa aufgeweckt? Oh, entschuldige
... wir haben hier eine andere Zeit, bin durcheinander gekommen
... Alles Gute im Neuen Jahr!.. Schlaf weiter, entschuldige. ...ach
nein, wir haben nur zusammen gesessen, alle waren müde, sind schon
gegangen. Also, bleib gesund ... Das ist das Wichtigste ... Ja ...
Danke, mach’s gut...“
Zweite Stimme
Einfach eine Stimme
„...Also, dann mal los! Ich will keine große Rede halten:
Dass im Neuen Jahr alles noch besser wird! Gott befohlen.“
Dritte Stimme Gut bei Stimme „... Die Welt wird kraftlos.
Die Leute, die aus einer Laune des Zufalls heraus oder aus Gewohnheit
an den so genannten "Schalthebeln" sitzen, werden immer schwächer.
Zielstrebigkeit, Willensstärke, Ergebenheit gegenüber irgendwelchen
Idealen sind nicht länger die treibenden Kräfte der Zivilisation.
Allgemeiner Stress, Informationschaos, Mangel an Bildung, unmerkliches
Versiegen aller Geistigkeit, Millionen Ertrinkender im Netz... Sex,
Geld und Gewalt ... Und so weiter und so fort. Es ist Uninteressant.
Aber Interessant ist etwas anderes. Allmählich gewinnen die persönlichen
Kräfte des einzelnen Individuums wieder an Gewicht. Es ist um vieles
einfacher geworden Wünsche zu realisieren. (Wünsche werden nicht
diskutiert und nicht kritisiert.) Folglich gründet sich die Hoffnung
darauf, dass sich die Handlungen einer beliebigen „kranken“
oder „gesunden“ Persönlichkeit zunehmend der Kontrolle
durch jede (a priori kriminelle) gesellschaftliche Ordnung entziehen.
Im befreiten Menschen wird die höhere geistige Potenz siegen. Draußen
herrscht längst Anarchie und fast alles - wenn nicht überhaupt alles
– hängt nun ALLEIN VON EUCH ab.
Vierte Stimme
Schreien
„...Herzlichen Glückwunsch, Freunde!!! Und alles, was in
wunderbares Erstaunen versetzt, Glück, der Wunsch nach Veränderung,
Bewegung! Bewahrt sie euch und schenkt sie anderen!!! Wir sind Menschen,
und wir sind gar nicht schlecht gemacht!!! Wir kommen überall davon!
Auf geht’s!!! Ich FORDERE von euch im Neuen Jahr 2004 Glück,
Gesundheit, Erfolg!..“
Fünfte Stimme
Stottern
„...nein, bin zu Hause... will einfach allein sein... weißt
du, ich war gestern auf dem Markt, also, auf dem Flohmarkt... Einen
Teddy hab ich da gesehen aus Plüsch, als Kind hatte ich so einen,
bleib doch dran... verstehst du, ganz genau denselben... bei meinem
fehlte ein Auge, und der da hatte noch beide... verstehst du, es
war, als wäre die Zeit zurückgedreht worden, dieser war irgendwie
jünger... Ich stehe also da und sehe ihn mir an und er will mit
mir in den Wald ... nein, hab ihn nicht gekauft... Danke, das wünsch
ich dir auch...
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