DEREVO lebte durch 2016 erstaunlich glücklich
Mit einem Gefühl von Gesundheit und Leere im Kopf
Als Folge – stetiges Lächeln!
La Divina Commedia und Reflection kehrten zurück
Mandelstam in Moskau
Viele Dreharbeiten, Ferien in Indien und Spanien
Und noch so viel mehr
Wundervoller Dezember in Dresden.
„Der letzte Clown auf Erden“ von Anton Adasinsky
Premiere des Duetts von Makhina Dzhuraeva und Alexey Popov „More“
Die „KeinMondTag“ Aktion mit Pawel Semtschenko von AKHE
Vielen Dank an alle Freunde für ihre Unterstützung und die positiven Schwingungen
Anna Bogodist
Isolde Matkey
Igor Fomin
Grigory Schmidko
Andrey Bobylev
und allen!!!
Ein glückliches Neues Jahr!!
Text: Anton Adassinsky Fotos: Katja Pietrusky, Roman Ekimov, Elena Yarovaya
To name a despot as despot was always dangerous.
Nowadays it’s just as dangerous to name slaves as slaves. R. Akutagawa
A Pygmy’s Proverbs (from the Russian translation by N. Feldman)
So…
We did it Wolfhound Age
Without quotes
And the most powerful moment - meeting with the students from the Territory Festival workshops.
We sat in silence.
And I realised that it was possible
I could do it without abstraction and metaphysics
To say exactly:
Yes!
It was like that!
And it will be again - if you’ll believe what they spin about the history of the country.
And it will be again - while the minister of culture opens monuments to murderers.
And it will be again - while the country wanks and has an orgasm over the slogan “Might is Right”,
And there’s no control of drugs and thieves,
And somebody dares to publish the “Four Stout Hearts” and that putrid list of pseudo-cultural values keeps growing…
And it will be again - while sabre-toothed Cossacks spread their booze-breathed gabble, breaking into a theatre like it’s a field bog-house,
While quasi-orthodox thugs smash exhibitions and sponsor pickets and vandalism.
And it will be again.
And you’ll get up early in the morning, and will huddle with your ear to the door,
and listen as they drag someone down the stairs.
And I don’t want to imagine for how many years you will dream of the child crying in that apartment.
My dear young people!
With us, everything is clear. Bearded creators. Licking each other, rejoicing in mutual understanding.
That public letter was a first warning -
Some signed it, some didn’t
We forget such things.
But how about you?
Anton Adasinsky
English text editor: David Kemp Photo & Video: Makhina Dzhuraeva
Wir sprachen immer und immer wieder:
Gott, schick uns bitte einen Manager
So kam er in unsere Leben
Für sieben Jahre konnten wir, Dank Chester und seiner rechten Hand Karla Reinartz, in unsere Kunst eintauchen
Er hielt unsere Rücken frei:
Versicherungen, Steuern, Zulassungen, Verträge, Anträge, Visa und Aufenthaltserlaubnisse
Institutionelle Förderung von der Stadt und vom Freistaat
Unsere kreative Arbeitsorte wären ohne Chester nicht möglich: zunächst das DEREVO Laboratorium auf dem Industriegelände, seit 2003 und bis heute – das Studio und Auftrittsort im Festspielhaus Hellerau
Wir wissen nicht, was passiert ist
Wir wissen nur, dass wir ihn vermissen
A week passed - my dreams haven’t changed
Endless celebrating faces, colourful flyers on the ground, the city covered with thousands
of posters, all the shows, performances, concerts…
We’ve barely left and we want to come back again
To go out in the street and look around, proudly thinking: there’s more of us, actors, here
than of you, visitors.
We played 24 shows in 26 days
What happened:
Makhina debuted in the role of Oleg
Alexey Popov debuted as Cupid
Never sleeping, Merkushev drove his standard 5000 km
People came who saw ONCE… 20 years ago
People came who had never seen ONCE… the children of those first ones
David ran onto the stage for the first time
What didn’t happen:
Guiness beer (god knows why)
A visit to ‘Sharmanka’ (what a shame)
Any quarrels coming from exhaustion (surprising for the Fringe)
I think a hamster running in a wheel must be happy!
His road never ends.
24 – 28 September, 16:00 Makhina Dzhuraeva & Alexey Popov are to begin with the series of actions “MORE”. Half an hour each day.
15 & 16 October, “Mandelstam” at GOGOL Centre, Moscow. Director: Anton Adasinsky. On stage: Chulpan Khamatova, Anton Adasinsky, actors of GOGOL Centre. SOLD OUT!
Ich habe mit den Proben zu „Wolfshund-Jahrhundert“ im Gogol-Zentrum angefangen.
Das Projekt ist Ossip Mandelstam gewidmet.
Chulpan Khamatova ist die Seele, ich bin das Chitin des Dichters. Mit dabei sind acht tolle Burschen aus der Truppe von Kirill Serebrennikov. Wir haben bereits in „Wer hat in Russland ein schönes Leben“ zusammengearbeitet.
Ich habe die ersten Probeaufnahmen zu meinem Soloprojekt „Das wohltemperierte Klavier“ gemacht. Meine Kenntnis der Über-Marionette kann ich hier in vollem Umfang anwenden. Lena Yarovaya hat 12 Solovorstellungen auf dem Mittelalter Kultur Festival in Dresden gespielt.
Wir fahren nach Edinburgh! Wozu? Ich weiß es nicht. Nein. Ich weiß es.
Dort, in Edinburgh, sind wir zu Hause; in den Straßen ist jeder Zweite ein Künstler, und die Barkeeper verstehen nicht weniger von Kunst als die Profis vom „Scotsman“ und vom „Herald“.
Warum wir diesmal „Once“ spielen? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten.
Seit vier Jahren suchen wir nach etwas Fröhlichem für die Kinder – eine Aufgabe, die immer schwieriger wird. Die ernste, von Sorgen erfüllte Welt hat Kindern nicht viel zu bieten. So sind die Zeiten. Mit Trickfilmen aus den 50er und 60er Jahren kommt man auch nicht sehr weit. Ich will die Kinder ins Theater mitnehmen, in ein Märchen. Ein schönes und reiches…
Und noch mehr Lust habe ich SELBST auf einen guten Film. Aber da muss man lange suchen.
Vielleicht ist „gut“ nicht das richtige Wort. Na ja… Zumindest ohne Moralin. Kinder sind klüger als Erwachsene: Trinken ist nicht gut, Insekten sind Außerirdische, und die Galapogos-Schildkröte hat sich geopfert, um die Evolution zum Stillstand zu bringen…
Von der ersten Zeile, von der ersten Einstellung, vom ersten Ton an fühle ich, dass ein Stück von meinem Leben gleich aufgefressen wird… Oder… auf einmal fängt das Herz an zu schlagen, die Finger sprühen Funken, und eine fremde Seele legt sich wie eine Sauerstoffmaske über das Gesicht. Denn ich ahne, wie auch alle anderen, dass irgendwann alles gut wird. Und ich muss daran glauben, dass ich in diesen verborgenen Träumen nicht allein bin.
“Once” ist etwas, das für immer bleibt. Wie Robinson Crusoe, Gagarin, die Watte unter dem Tannenbaum, das Rattern der alten Straßenbahn, das Klopfen der Dominosteine im Hof…
Ein Lichtstrahl löst sich von meiner Brust, verwandelt sich in den Mond und steigt auf zu den Sternen, und dann fällt auf ihn ein Schatten! Das bin ich, ganz klein, wie ich auf einem Spielzeugkometen den Pfad des Mondes kreuze!
Und das könnte ich mir ewig ansehen.
Den ganzen August, jeden einzelnen Tag, werden wir das Wunder bei den Ohren packen.
Anton
Text: Anton Adassinsky Übersetzung: Rainer Jäckel Video: Andrey Gladkikh Fotos: Makhina Dzhuraeva, Elena Imamova, Igor Fomin
DEREVOs Vorstellungen
4.-29. Aug. 2016 (außer am 15. und 22. Aug.)
Edinburgh Festival Fringe
Der Bekannte hieß Nesta. Ich weiß nicht mehr, ob es ein Spitzname war oder eine Abkürzung des Familiennamens. Nichts Besonderes: leise Stimme, stets dem Gesprächspartner halb zugewandt. Immer derselbe Pullover „á la barde“ aus den Sechzigern. Weiße, leicht füllige Hände.
Zwei Dinge machten ihn in unserer Gruppe zu etwas Besonderem. Zum Beispiel fragte er, ob jemand das Buch von Lorca „Der Gang ohne Eile“ hat, oder ob jemand die Metal-Band „Skula“ aus Wolgograd gehört hätte? Das eine wie das andere hatte er sich ausgedacht, doch es blieb unauslöschlich im Gedächtnis hängen.
Und das Zweite war: Nach dem Essen in der Mensa des Instituts gingen wir in den Hof, setzten uns auf eine abgelegene Bank, Nesta zog sein Hemd hoch und wir sahen zu, wie sein Magen arbeitete. Über den Bauch liefen die Wellen der Verdauung. Der Anblick hypnotisierte. Als er es uns zum ersten Mal zeigte, sagte er „die Schiffe in Liss“, und er zog uns ein für alle Mal in seinen Bann, indem er den schwarz-weißen Schnauzbart A. Grins vor dem Hintergrund des hüpfenden Bauchnabels erstehen ließ.
Weitere Nachrichten:
Anton Adassinsky lädt zur Einschreibung für einen Schauspielkurs an der Theaterakademie Sankt Petersburg ein. Alle Details hier »
DEREVO bringt den Klassiker “ONCE…” wieder nach Edinburgh. 4. bis 29. August 2016 (außer 15. und 22. Aug.). Siehe www.edfringe.com
22. bis 28. September 2016 - “La Divina Commedia” auf der ERARTA Bühne, Sankt Petersburg!
Text: Anton Adassinsky Übersetzung: Rainer Jäckel Foto: Elena Yarovaya
Mephisto Waltz bedeutet immer den Kampf.
Ich kämpfe mit dem betrunkenen Genie von Schaljapin und mit meiner heutigen Unlust aufs Rasseln mit der Sinne des Todes.
Gustav Holst kämpft mit den elektronischen Klängen von Daniel Williams.
Das Publikum kämpft mit den ewigen „Planeten“ und dem aktuellen DEREVO.
Wir treten auf dem Territorium der Fragen auf.
„Ist das Theater?“
„Was ist das?“
Früher brauchten wir weniger Zeit, um das Publikum in die Zone des bezahlten Wahnsinns hineinzuführen.
Interessant…
Mein Solo-Auftritt „The Shell“ fand endlich statt!
Ich will noch mehr!
Und jetzt, in Originalbesetzung, gibt es in Dresden „La Divina Commedia“!
Tanja, Lena, Oleg, Alexej und ich.
Wie man so sagt, NICHT VERPASSEN!
DEREVO performed at the opening of Mikhail Chemiakin’s photo exhibition ‘Carnival of Venice’ in the Russian Museum. Photos by Lena Yarovaya are also exhibited.
It’s an attempt to capture the images, dreams and visions that had an impact on our performances or simply were a pill for sadness, or a prayer to the mirror, or a scratch on Petersburg’s grey skies, or for any other reason why I’m almost there…
And every day I’m assured that we’ve been given a wonderful world!