Anton Adasinsky’s Workshop, May 19&20, 2018 - St. Petersburg (only in Russian)
24. 04. 2018, 01:42 | by DEREVOAnton Adasinsky on participation in the Cultural Forum in St. Petersburg, 2017
16. 11. 2017, 10:59 | by DEREVO
Dear organisers of the 6th St. Petersburg International Cultural Forum!
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Yesterday I spoke with Alexander Sokurov’s office. He does not take part in the forum. The reason for this is a letter signed by deputy of ministry of culture – Vladimir Aristarkhov, which he did not confirm but also didn’t deny. In the letter, several well-known directors, journalists, writers are called unwanted guests at the forum.
2
I do not see it’s possible for me to speak under the banner of the organisation which is called the Ministry of Culture. The organisation which still stays indifferent to arrest of my friends and colleagues K. Serebrennikov, S. Apfelbaum and A. Malobrodsky.
3
With all due respect to the participants of the “Circus and Street Theater” section, I apologise to my friends Slava Polunin, Joop Mulder, John Kilby, Horacio Czertok, whom I’ve been knowing for years and also to Natasha Tabachnikova, the organizer of this event. I hope for understanding.
I apologise to my spectators - they will receive information about the emergence (more precisely - about the revival) of street theatre in Russia in a different way. Either at my open lecture in St.Petersburg or through the internet. I’ll let you know in advance.
Please remove my name from the program of the “Circus and Street Theater” section of
VI St. Petersburg International Cultural Forum.
Anton Adasinsky
Tanztheater DEREVO
AKTUELL - 25.05.2017 - Breaking News
14. 05. 2017, 20:25 | by DEREVO
Gerade fand die Premiere von Ana Sokolovićs Oper Svadba (wedding) beim Djagilew Festival in Perm statt.
Alle Karten waren schon längst ausverkauft
Wozu soll man heiraten?
Markieren Sie die für Sie zutreffenden Antworten mit einem Häkchen (maximal 2 Häkchen)
- Die Lebenswege vereinen (veraltet)
- Die Vermögen zusammenführen
- Den Ruhm zusammenführen
- Den Stammbaum erhalten
- Höchste Zeit
- Den Wohnsitz regeln
- Liebe
- Druck seitens der Eltern
- Grundstücksfragen („das halbe Reich als Mitgift“)
- Es ist so üblich
- Das Glück versuchen
- Anderes
Es gibt soziale Verhaltensstereotypen, die ich leidenschaftlich hasse.
In unterschiedlichen Kulturen und bei unterschiedlichen Völkern wird das Heiraten unterschiedlich wahrgenommen.
Für manche ist es ein Fest, für manche das Ende des Lebens, für andere nichts weiter als eine geschäftliche Vereinbarung.
Bei den einen herrscht Polygamie, bei den anderen Monogamie, anderswo drei in einem.
Wenn die Gesetze löchrig sind, kann man einen Toten heiraten oder einen Kater zum Manne nehmen.
Die serbische Version von Ana Sokolović ist nur eine Zeile in einem verworrenen Folianten.
Vollendet in seiner musikalischen Form, wirft uns dieses A-Capella-Werk in Harmonie und Rhythmus zurück in jenes Serbien, das es nicht mehr gibt; es enthält nicht viele Worte, wie es den Formen der Beschwörung, des Singsangs, des Gemurmels, des Lamentierens eigen ist.
Die Musik an sich ist ein unantastbarer Kosmos. Doch einst konnte sich irgendjemand nicht beherrschen und stopfte ein Wort in sie hinein: „Sinn“.
Die Oper ist eine der in die Jahre gekommenen, fett gewordenen Erben dieses Fehlers.
Und so brauchte ich zwei Welten.Die erste ist die Welt der Bauernhöfe: die Geschichte der Protagonistin und ihrer Freundinnen. Eine Geschichte aus dem Leben.
Die zweite ist die Welt der Oper: hier sind Musik und Stimme. Das ist eine andere Art des Seins, ohne eigene Lebenskraft.
Eine Geschichte aus Symbolen, die sicher auch ihre Daseinsberechtigung hat, die aber ohne die erste Welt uninteressant wäre.Ich arbeite seit Langem auf der Bühne, aber bis heute habe ich für mich nicht entschieden, welche Verbindung zwischen dem Menschen und dem Theater besteht. Realität und Irrealität miteinander zu vereinbaren, - das ist es, was mich interessiert. Und diese Inszenierung ist ein weiterer Versuch, mir Klarheit darüber zu verschaffen,
was Kunst ist,
was Musik ist,
was Gesang ist,
was das menschliche Leben ist.„Die Hochzeit“ von Sokolović ist ein Hymnus auf die Hoffnung einer Frau. Doch sie kann nicht Wirklichkeit werden. Und in dem kleinen zweigeschossigen Gewächshaus verwirrt sich die Zeit. Oben sind Noten, Kehlen und Qualen von Opernpuder auf der Suche nach dem ré bécarre.
Unten ist unser Leben, das über die schäbigen Schienen der Zeit läuft. Von dem durchnässten Telefonhäuschen und dem „Wo hast du dich herumgetrieben“ bis hin zur Ehefalle.
Und das ist der Tanz der fünf Schranken des Lebens. Der Tanz der fünf Mädchen.Die Kindheit, die Jugend, die HOCHZEIT, das Leben und … über Kochtöpfe und den Glauben an ein Morgen hinweg bis zu der Begegnung mit einer kleinen sehnigen alten Frau. Da gibt es, wie es so heißt, kein Zurück mehr.
Ich bin kein Regisseur. Ich bin vor allem Schauspieler. Und Tänzer. In meiner Gruppe DEREVO nennen sie mich den „Durchschlag“, weil ich allen Krempel durch mich hindurch lasse und nur das Beste übrig bleibt.
Und es ist nicht mehr so wichtig, ob mich der Zuschauer wortwörtlich versteht. Wichtig ist, dass während der Proben mit den Mädchen und den Sängerinnen etwas passiert, dass ihnen diese Zeit im Gedächtnis bleibt.
Alles Weitere ist auf der Bühne.
Anton
Übersetzung: Rainer Jäckel
Musikalische Leitung: Teodor Currentzis
Regie: Anton Adassinsky (DEREVO)
Chöre: Olga Vlasova
Bühnenbild: Pavel Semchenko (AKHE)
Licht: Alexei Khoroshev / Igor Fomin (DEREVO and others)
TänzerInnen: Makhina Dzhuraeva, Anna Budanova, Tatyana Luzay, Alexey Popov u.a.
9. Juni
«SCHLAG EIN KREUZ»
Eine Tanzperformance, die dem Starrsinn, der Persönlichkeitsspaltung und den Tiefen des Himmels gewidmet ist.
Musik: Vladimir Volkov (Kontrabass, Stimme)10. Juni
«HARAM»
Sie sagen uns dorthin
Sie sagen uns es muss sein
Sie sagen uns ihr dürft nicht
Sie sagen uns halt
Wagt es nicht
Auf jede Faust kommt eine Wand
Die Jugend hat kein verstaubtes Gedächtnis11. Juni
«WARMBLÜTER»
Das ist ein Tanz der Muskeln, der Gelenke, vom Puls und vom Rot der Wangen, von Schultern und Umarmungen, vom Husten und Lachen, vom Zittern und Wünschen. Davon, dass die Sprache der Körper für uns noch immer unerreichbar ist.16. Juni
«FRUCHTKNOTEN»
Du bist Blutspender und Vampir
Mutter und Vater
Finger und Ring
Wange und Ohrfeige
Gott und Teufel
Du bist immer zwei
Diese Tollheit der Kraft
Soll strahlen!17. Juni
«SNAKE TIME»
Ich bin Herr der Natur, ich bin Mensch
Finde keine Ruhe, kann nicht stillsitzen
Ich muss schaffen, verkaufen, erwerben, abbrechen und bauen
Bin ein Meister der vorgetäuschten Geschäftigkeit
Ich bin Feuer und Dampf
Und erst nach dem Essen ruhe ich eine Stunde lang aus, ich verdaue, wie die Schlange den Hut
Und nach einer Tasse Tee beende ich einen Krieg17. Juni
Konzert der Gruppe AVIA mit Anton Adassinsky und seiner Turn- und Sportgruppe „AVIA“.
Übersetzung: Rainer Jäckel
Anton Adasinsky’s workshop in St. Petersburg, 23-24.5.2017 (only in Russian)
25. 03. 2017, 12:53 | by DEREVO‘vox populi’: LA DIVINA COMMEDIA, Эрарта-Сцена, Петербург
28. 09. 2016, 01:02 | by DEREVOКоррекция планов
12. 09. 2016, 23:35 | by DEREVOРебята, привет!
Хорошая новость!
После длительных переговоров с РГИСИ и моих размышлений, я принял решение не набирать предварительный курс.
Структура РГИСИ не позволит мне учить студентов только по системе DEREVO. А некоторые дисциплины в нашем театре так и вообще идут вразрез с тем, что студенты будут изучать в Академии.
Это ни в коем случае не бросание “тени” на давно сложившуюся структуру РГИСИ.
Это то, от чего я всегда сбегал и прятался. И выходить на поверхность с довольно “герметическим” воспитанием актёра в стилистике DEREVO - это риск уплощения, а то и вовсе разрушение нашей структуры, которые я бережно строил в течение 35 лет.
Да и в сегодняшнем театральном мире диплом, или еще какое-то свидетельство, не имеют для меня никакого значения. Мастерство и талант человека будет проверяться мной в работе, не важно что вы закончили, как часто снимались и выступали
Поэтому - status quo:
Я буду проводить мастер-классы, когда почувствую в этом необходимость
На своем “поле” и по своим принципам
И вы узнаете об этом вовремя
Спасибо
и извините за чьи-то нарушенные планы
Антон Адасинский
DEREVO
Update on Anton’s teaching plans at St Petersburg Theatre Academy
21. 05. 2016, 02:35 | by DEREVOAKTUELL - 24.04.2016 - Schiffe in Liss
24. 04. 2016, 01:29 | by DEREVODer Bekannte hieß Nesta. Ich weiß nicht mehr, ob es ein Spitzname war oder eine Abkürzung des Familiennamens. Nichts Besonderes: leise Stimme, stets dem Gesprächspartner halb zugewandt. Immer derselbe Pullover „á la barde“ aus den Sechzigern. Weiße, leicht füllige Hände.
Zwei Dinge machten ihn in unserer Gruppe zu etwas Besonderem. Zum Beispiel fragte er, ob jemand das Buch von Lorca „Der Gang ohne Eile“ hat, oder ob jemand die Metal-Band „Skula“ aus Wolgograd gehört hätte? Das eine wie das andere hatte er sich ausgedacht, doch es blieb unauslöschlich im Gedächtnis hängen.
Und das Zweite war: Nach dem Essen in der Mensa des Instituts gingen wir in den Hof, setzten uns auf eine abgelegene Bank, Nesta zog sein Hemd hoch und wir sahen zu, wie sein Magen arbeitete. Über den Bauch liefen die Wellen der Verdauung. Der Anblick hypnotisierte. Als er es uns zum ersten Mal zeigte, sagte er „die Schiffe in Liss“, und er zog uns ein für alle Mal in seinen Bann, indem er den schwarz-weißen Schnauzbart A. Grins vor dem Hintergrund des hüpfenden Bauchnabels erstehen ließ.
Anton Adassinsky lädt zur Einschreibung für einen Schauspielkurs an der Theaterakademie Sankt Petersburg ein. Alle Details hier »
DEREVO bringt den Klassiker “ONCE…” wieder nach Edinburgh. 4. bis 29. August 2016 (außer 15. und 22. Aug.). Siehe www.edfringe.com
22. bis 28. September 2016 - “La Divina Commedia” auf der ERARTA Bühne, Sankt Petersburg!
Text: Anton Adassinsky
Übersetzung: Rainer Jäckel
Foto: Elena Yarovaya
AKTUELL - 21.03.2016 - Kampf
21. 03. 2016, 01:08 | by DEREVOMephisto Waltz bedeutet immer den Kampf.
Ich kämpfe mit dem betrunkenen Genie von Schaljapin und mit meiner heutigen Unlust aufs Rasseln mit der Sinne des Todes.
Gustav Holst kämpft mit den elektronischen Klängen von Daniel Williams.
Das Publikum kämpft mit den ewigen „Planeten“ und dem aktuellen DEREVO.
Wir treten auf dem Territorium der Fragen auf.
„Ist das Theater?“
„Was ist das?“
Früher brauchten wir weniger Zeit, um das Publikum in die Zone des bezahlten Wahnsinns hineinzuführen.
Interessant…
Mein Solo-Auftritt „The Shell“ fand endlich statt!
Ich will noch mehr!
Und jetzt, in Originalbesetzung, gibt es in Dresden „La Divina Commedia“!
Tanja, Lena, Oleg, Alexej und ich.
Wie man so sagt, NICHT VERPASSEN!
Anton Adassinsky
Fotos von Natalia Korenowskaja
La Divina Commedia
24. - 27. März 2016
Festspielhaus Hellerau, Dresden
NOW - 05.03.2016 - The Shell
06. 03. 2016, 01:24 | by DEREVODEREVO performed at the opening of Mikhail Chemiakin’s photo exhibition ‘Carnival of Venice’ in the Russian Museum. Photos by Lena Yarovaya are also exhibited.
Now we’re getting ready for MEPHISTO WALTZ at Erarta in St. Petersburg.
And for ‘The Shell’ — my solo work of words and music
Finally my first book is now compiled.
It’s an attempt to capture the images, dreams and visions that had an impact on our performances or simply were a pill for sadness, or a prayer to the mirror, or a scratch on Petersburg’s grey skies, or for any other reason why I’m almost there…
And every day I’m assured that we’ve been given a wonderful world!
only in Russian now, coming up in english later.
Text: Anton Adasinsky
English text editor: David Kemp
Photo: Anna Bogodist, Elena Yarovaya
NOW - 04.09.2015 - Story of a Girl > Amendements
04. 09. 2015, 11:40 | by DEREVOI don’t know if I will ever repeat this history…
YES, I WILL
It was not easy. For me or the audience…
WRONG. EASY-NOT EASY – A PLEASANT SUITE OF SOUNDS
DEREVO’s typical seven-layered happy-ending didn’t happen despite the beaming Slava Guyvoronsky.
MORE RUBBISH – “…DEREVO’S TYPICAL HAPPY-ENDING…”
I didn’t tell everything. Fifteen years of exile don’t fit in 68 minutes…
OH, JUST READ BASHŌ AGAIN
And I didn’t say at the end that I – the son of my mother – am still alive and I am on stage.
Thus the children of those once imprisoned, will meet, certainly meet, the imprisoners some time…
HOW BRAVE I WAS WRITING THAT
If we ever manage to translate the fragments of Memoirs of Galina Antonovna Adasinskaya you may like to read it. Don’t be afraid.
It won’t stop you from producing a russian fairy-tale on stage.
A WITTICISM, SAID FOR EFFECT
Just don’t forget to put in the Charusa – a clearing in a wood.
It’s full of flowers.
Unnaturally bright.
But step on it and you’ll disappear into a bottomless secret lake…
THIS I SEE CLEARLY. THOUGH AS ALWAYS ONE IMAGE IS IN MY MIND WHILE ANOTHER IS BEING WRITTEN DOWN.
PEVEK, CHAUNSKAYA BAY. ME, SO SMALL IN BIG RUBBER BOOTS, TRUDGING THROUGH THE TUNDRA. MY CHEERFUL BIG SISTER IS WELL AHEAD.
IT SEEMS THE HILL IS RIGHT IN FRONT OF US, SHIMMERING WITH IRIDESCENT PETALS.
THEN I UNDERSTAND THAT THE AIR IS CRYSTALLINE, THE HILL IS FAR AWAY AND I’M TOO TIRED TO GO ON TO HAPPINESS
Text: Anton Adasinsky
English text editor: David Kemp
Photos: Anna Bogodist, Evgeny Sinyaver, Evgeny Pronin
Who Is Happy in Russia?, director Kirill Serebrennikov, 2nd Part Choreography by Anton Adasinsky.
17 - 21 September 2015, St. Petersburg, ERARTA Stage
DEREVO presents KETZAL
30 September 2015, St. Petersburg, ERARTA Stage
Story of a Girl at the Cross Art Festival.
9 October 2015, Moscow, Territory Festival
Anton Adasinsky’s Workshop
NOW - 25.05.2015 - past and future
26. 05. 2015, 01:02 | by DEREVOThe filming of “Mayakovsky” in which I played the role of V. Meyerhold is completed. Director Alexander Sheyn had to cross himself when I appeared for the first time in my make-up…
Then, the second set of rehearsals for a new project “Who is Happy in Russia?” at the Gogol Centre in Moscow. I am the director and choreographer of the “Drunken Night” segment. Composer - Ilya Demutsky. There are 23 dancers on stage. I must admit, I have never seen so many talents on one stage simultaneously. Strong company. Thanks to Kirill Serebrennikov for his disciples.
Upcoming projects are the “Viking” by A. Kravchuk and “Bonus” by Valeria Gai Germanika.
In the meantime, my “Extended Day Group” improvises in private apartments, in the streets and so on. Exercising by DEREVO.
Recently, Museums night in St Petersburg at Mikhail Chemiakin’s Foundation, in July there’s a festival in Nizhny Novgorod, on 8th of July we’re closing the Open Look Festival in St Petersburg.
In Summer there’s a lot of filming too and in Autumn there’s a big marathon coming up at ERARTA.
It would be good to be in time for all of this.
Anton
Text: Anton Adasinsky
English text editor: David Kemp
Photos: Elena Yarovaya
Aktuell - 31.10.2014 - Seite 8
31. 10. 2014, 12:04 | by DEREVO
Ich habe eine Woche in St. Petersburg verbracht.
Ein Rekord an Begegnungen und Gesprächen.
Alle Begegnungen betrafen die Organisation der Arbeit von DEREVO in St. Petersburg.
Ich war keine einzige Minute allein.
Es gab Treffen mit dem Kulturausschuss, mit Theatern, Regisseuren, Beamten, Studenten…
Zwei Tage habe ich mich ausgeruht, und jetzt versuche ich, mir über meine Empfindungen klar zu werden.
- Das war in irgendeiner anderen Welt. Mit dieser Welt hatte DEREVO nie etwas zu tun.
- Ich war während dieser Tage ständig in Gefahr
- In der Gefahr, unabhängig zu erscheinen.
- Der Gefahr, mich auf Kompromisse einzulassen.
- Der Gefahr missverstanden zu werden. Der Gefahr, zu viel zu scherzen. Der Gefahr, das Privatleben einzusaugen, das aus jedem Gesprächspartner förmlich herausquillt.
- Der Gefahr, beim Anblick der ganzen Aussichtslosigkeit der Pläne dieser Menschen herzkrank zu werden.
- Wenn man von Millionen beunruhigter Menschen umgeben ist, wird man selbst unruhig. Der Schlaf verließ mich. Whisky und Musik.
- Der Wunsch Staub zu saugen und die Schuhe zu putzen.
- Ausbrüche von Ärger auf Verkäufer und Taxifahrer, das kannte ich vorher nicht.
Ich habe mich weit aus dem Schützengraben gelehnt. Ich kann angeschossen werden.
Am letzten Tag kamen zwei Studentinnen, um sich zu verabschieden und sich für die Meisterklasse zu bedanken. Sie fragten, ob sie rauchen dürften.
Ich hatte nichts dagegen. Sie rauchten einen Joint und der Geruch zog aus dem Gedächtnis jenen fernen Morgen hervor, als ich im Kosmos erwachte. Es war 4 Uhr morgens, und durchs Fenster strömte von außen her ein Laut, der weder zu Leningrad, noch zur UdSSR, noch zu unserem morgendlich feuchten Hof gehörte… Ich erinnerte mich, wie ich zum Fenster ging und ganze 40 Minuten lang auf dem Fensterbrett sitzen blieb…
Es stellte sich heraus, dass mir der Richter meine 17 Jahre nicht angerechnet hatte. Ich fing von vorn an.
Und ich tat dasselbe!
Ich stellte einen uralten Combo-Verstärker ins Fenster und ließ „Wish you were here“ laufen…
Doch da geschah etwas Seltsames. Uns überkam sofort die Angst.
Ich drehte die Lautstärke zurück, doch die Angst blieb.
Ich machte alles aus, und ich musste das Fenster schließen, um mich zu beruhigen.
Ich zeigte den Mädchen ein Buch, das ich an jenem Abend gekauft hatte.
Ich hatte drei Jahre danach gesucht und hatte es gekauft!
Die erste kleine Auflage seines Buchs „Der Stein“ von 1913 hat Mandelstam auf eigene Rechnung herausgegeben.
300 kleine Büchlein, die meine Welt auf den Kopf gestellt hatten, und nicht nur meine… Wir lasen die Verse, und Pink Floyd löste sich ab und flog nach Hause…
Seite 8 sang ich ihnen vor.
Das ist alles.
Dann ein Taxi und das gewohnte „Könnten Sie das Radio ausmachen?“
Text: Anton Adassinsky
Übersetzung: Rainer Jäckel
Video:
Gedicht von Ossip Mandelstam
Musik komponiert und interpretiert von Roman Dubinnikov
Fotos verschiedener Autoren aus dem Archiv von DEREVO
Anton Adassinsky & The Positive Band auf BalconyTV
08. 10. 2014, 01:20 | by DEREVO
mit
Anton Adassinsky
Nikolay Gussev
Alexei Rachov
Victor Wirvitsch
Igor Timofeev
Veronica Golubewa
Sascha Charinowa
Video und Foto : Nastasia Maslennikova, Eva Kuligina
Ton : Wsewolod Gakkel, Mark Titov
Schnitt : Nastasia Maslennikova, Eva Kuligina
Assistenz : Alexandre Senin, Olga Ogneva
Produzent : Seva Gakkel
In Zusammenarbeit mit 3MostA Hotel und Erarta Museum und Gallerien für gegenwärtige Kunst
siehe auch: http://balconytv.com/v/positive-band-his-eyes-balconytv