NOW - 03.11.2016 - Wolfhound Age
03. 11. 2016, 17:51 | by DEREVO
Nowadays it’s just as dangerous to name slaves as slaves.
R. Akutagawa
A Pygmy’s Proverbs (from the Russian translation by N. Feldman)
We did it
Wolfhound Age
Without quotes
And the most powerful moment - meeting with the students from the Territory Festival workshops.
We sat in silence.
And I realised that it was possible
I could do it without abstraction and metaphysics
To say exactly:
Yes!
It was like that!
And it will be again - if you’ll believe what they spin about the history of the country.
And it will be again - while the minister of culture opens monuments to murderers.
And it will be again - while the country wanks and has an orgasm over the slogan “Might is Right”,
And there’s no control of drugs and thieves,
And somebody dares to publish the “Four Stout Hearts” and that putrid list of pseudo-cultural values keeps growing…
And it will be again - while sabre-toothed Cossacks spread their booze-breathed gabble, breaking into a theatre like it’s a field bog-house,
While quasi-orthodox thugs smash exhibitions and sponsor pickets and vandalism.
And it will be again.
And you’ll get up early in the morning, and will huddle with your ear to the door,
and listen as they drag someone down the stairs.
And I don’t want to imagine for how many years you will dream of the child crying in that apartment.
My dear young people!
With us, everything is clear. Bearded creators. Licking each other, rejoicing in mutual understanding.
That public letter was a first warning -
Some signed it, some didn’t
We forget such things.
But how about you?
Anton Adasinsky
English text editor: David Kemp
Photo & Video: Makhina Dzhuraeva
AKTUELL - 08.11.2013 - Die Brücke
09. 11. 2013, 00:38 | by DEREVOEtwas ist geschehen in Woronesch und in Moskau
Nach langer Pause habe ich eine tief gehende Meisterklasse geleitet.
Wieder sah ich in junge Gesichter, hörte schwierige Fragen, wieder fasste ich Vertrauen …
Und ich wollte nicht Abschied nehmen, wir feierten, wir schliefen nicht, und wieder haben wir ohne Rücksicht auf blaue Flecke und Tränen gearbeitet
Aber heute habe ich schon Angst zu fragen — habt ihr es nicht vergessen?
Habt ihr nicht aufgegeben?
Übt ihr noch?
Werdet ihr weitermachen??
Oder werdet ihr seufzen und in die gewohnten Bahnen zurückkehren?
Ich bin die Brücke.
Man kann auf mir von einem Ufer zum anderen gehen. Die Brücke war immer da — für alle. Und sie wird da sein.
Doch plötzlich — «Ermüdung des Metalls» (Poncelet war ein Romatiker!)
Und es gibt keine Brücke mehr
Was soll’s, der Mensch gewöhnt sich an alles — wir werden an verschiedenen Ufern leben…
Aber das wird später sein, nicht so bald.
Jetzt aber -
könnt ihr einander besuchen, indem ihr über mich geht — mit einem Brotlaib in einem Leintuch, mit Karamelbonbons für die Kinder …
Haltet in der Mitte inne, werft Brotkrumen hinab, ein Fisch blinkt auf …
Ihr werdet lächeln!
Und im schwarzen welligen Spiegel des Wassers werdet ihr das Lied dieser zum Sterben schönen Tage hören.
Euer ergebener Diener (veraltet)
Anton Adassinsky
Text: Anton Adassinsky
Übersetzung: Rainer Jäckel
Foto: Valeria Jersa
Anton Adasinsky’s workshop in Moscow (RU). 21-23 Oct. 2013.
27. 09. 2013, 00:36 | by DEREVO
The next workshop by Anton Adasinsky & DEREVO will be held in Moscow (RU) on October 21-23 only for russian-speaking audience.
Full information and registration form in Russian »
AKTUELL - 24.07.2013 - «Tran»
24. 07. 2013, 23:00 | by DEREVO
Ein Brief von einer Künstlerin war eingegangen, wie ich sie oft erhalte: „… ich möchte mit DEREVO zusammenarbeiten…“.
Ich hatte ihn nicht gründlich gelesen, hatte mehr auf die Fotos im Anhang geachtet. Sie hatten mir sehr gefallen, sogar Tanzbilder kamen auf.
Ich schrieb zurück, wir vereinbarten ein Treffen in Moskau.
Beim erneuten Lesen bemerkte ich ein Postskriptum: «Ich bin 15 Jahre alt».
In Moskau hatte ich nur vor den Dreharbeiten bei Mosfilm Zeit.
Wir trafen uns um 7 Uhr früh in einem leeren Café.
Sie hatte die Kamera dabei und schaffte es noch Bilder zu machen.
Es war ein Gespräch auf Augenhöhe; ich hatte das Gefühl, dass wir uns seit Langem kannten.
Ich fragte, was sich im Milieu der jungen Kreativen tut…
Während sie erzählte, gingen wir langsam in Richtung Mosfilm.
Wir gingen tatsächlich langsam, deshalb fielen wir auf und das Tempo schien uns gerade richtig.
Heute interessieren sie (die Jüngeren) sich, wie mir scheint, nicht mehr für die Lokalisierung eines Problemherdes (eine außergewöhnliche Situation).
Auf irgendeine Weise gelingt es ihnen, einen angeregten Ausschnitt des Seins in eine Höhe zu heben, von der aus sie, wie der Suchscheinwerfer unter dem Boden eines Hubschraubers, einen «unruhigen» Gedanken auf die Alltäglichkeit projizieren. Das Alltägliche wird gleichsam eingefärbt.
Deshalb betrachtete dieses Mädchen auch mich wie eine Fettschliere auf dem Wasser, die nicht untergeht und um jedes, auch das riskanteste Thema, herumfließt. Sie nannte das «Tran», das temporäre Anhalten einer Welle.
Im Gespräch spürten wir den kolossalen Abstand zum Straßenpflaster und zu den Denkmälern. Wenn man von der «Hubschraubertheorie» ausgeht, bedarf es keiner Entschlüsselung.
Der Strichcode der Kunst legt sich über einen beliebigen durchnässten Winkel der Stadt (ihr Foto) und löst sich im selben Moment auf. Die «Theory-Hypothesis-Null» von Sri Rama Michael Tamm ist zur komplexeren “Null-Hypothesis-Null” geworden.
Sie (Valeria Jersa) steht in beständiger unsichtbarer Verbindung mit Menschen, die ihr gleichen. Und für die Zeit unseres Morgens wurde ich auf unkomplizierte Weise in diesen Kreis eingeführt und in ihn aufgenommen.
Für diesen «Gefühls-und-Bewusstseins-Kreis» exisitert keine Definition. Bis jetzt. Doch um dorthin zu gelangen, braucht man einen Zugangscode. In meinem Fall war der Zugangscode an diesem Morgen meine Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Schaffen; deshalb kauften wir uns beide ein Eis und aßen es beide nicht auf. Die Sonne störte.
Text: Anton Adassinsky
Übersetzung: Rainer Jäckel
Foto: Valeria Jersa
AKTUELL - 05.04.2013 - Nika
06. 04. 2013, 11:36 | by DEREVOAm 2. April 2013 wurde der Film “Faust” von Alexander Sokurov bei der Preisverleihung des Nationalen Kinopreis Nika (dem russischen Oscar) in vier Hauptkategorien ausgezeichnet. Unter anderem erhielt Anton Adassinsky den Preis als bester männlicher Darsteller für seine Rolle als Mephisto-Wucherer.
Ich war nie wirklich mit der Elite der russischen Filmindustrie vertraut… Jetzt weiß ich ein bisschen mehr. Nur weiß ich nicht, wie ich mit dem Wissen umgehen soll. Wahrscheinlich sollte ich es mit genügend Humor nehmen.
Anton Adassinsky
NOW - 15.03.2013 - in the Middle of White
15. 03. 2013, 23:59 | by DEREVOI was quite full of wonder after my brief visit to Moscow to the Lumiere Gallery.
I hadn’t expected that so many people were still able to walk slowly and speak gently, to look into your eyes and even to listen to you without meddling with their iphones right in front of your face. I’m speaking of the visitors to the exhibition and to my gig there.
The exhibition Time of the Bells is a VERY GOOD one. Thank you to Nastya and all other organisers behind the scenes.
Meanwhile the DEREVO studio in Dresden has been turned into a filming location. A motion picture in progress is:
The Middle of White (working title)
Idea: Pavel Semchenko (AKHE)
Director: Pavel Semchenko
Cast: Anton Adasinsky (DEREVO)
Cameraman: Andrey Gladkikh
Assistant: Natalia Krymskaya
Producer: Pavel Semchenko
Big thanks to Elena Yarovaya and Isolde Matkey for their support with the boring administrative tasks.
We will tell nothing yet about the music. That will be a surprise.
Anton
(english text editor: Daniel Williams)
Also the heavy metal performance by DEREVO is nearing:
29 – 31 March 2013 in Festspielhaus Hellerau, Dresden
The golden classic by DEREVO to be presented by the original cast & crew.
On stage:
Oleg Zhukovsky
Elena Yarovaya
Tatyana Khabarova
Anton Adasinsky
Sound: Dmitry Abramov
Light: Falk Dittrich
Anton Adasinsky performs his song Cat on Accordion from the Album DOPPIO live at Lumiere Centre in Moscow, 9th of March 2013. On stage are Alexandra, Veronika, Anton & Nikolay
Download the album DOPPIO here »
Venedig, Perm, Sankt Petersburg, Moskau, Sotschi…
23. 08. 2011, 19:02 | by DEREVOAm 8. September 2011 sind Anton Adassinsky und Elena Iarovaia bei der Weltpremiere von Alexander Sokurows “Faust” beim 68. Filmfestival von Venedig anwesend. Im Film von dem russischen Meisterregisseur spielte Anton Adassinsky den Wucherer als Verkörperung von Mephistopheles. Ein tolles Team hat beim Film mitgewirkt: unter anderen auch der österreichische Schauspieler Johannes Zeiler, der Faust gespielt hat, Isolda Dychauk als Margarete und Hanna Schygulla als die Wucherers Frau. Mit den erstaunlichen Bildern von dem Kameramann Bruno Delbonnel (”Die fabelhafte Welt der Amelie”, “Mathilde - Eine große Liebe”, “Harry Potter und der Halbblutprinz”) ist “Faust” (laut der britischen Zeitung The Guardian) einer der zehn Favoriten der sehr starken Aufstellung im Rennen um den Goldenen Löwen.
Als nächstes reist DEREVO nach Perm: MEPHISTO WALTZ wurde zum Festival “Textur” eingeladen. Danach führt Anton Adassinsky noch ein 3-tägiges Workshop durch.
In Sankt Petersburg tritt Anton mit der band AVIA auf und es folgen zwei weitere Vorstellungen von MEPHISTO WALTZ in Russland: eine in Moskau und eine in Sotschi, wo das permanent wachsende Kulturangebot die Stand auf die Gastgeberrolle für die olympischen Winterspiele 2014 vorbereiten soll.
Alle Termine finden Sie in unserem Tour-Plan »
DEREVO.org Web-Master
ONCE… gespielt von Kinderschauspielern
11. 11. 2008, 23:05 | by DEREVO
02:42, 13,4 Mb
Kamera und Schnitt: Andrej Gladkich
Anton Adassinskij (aus dem Fernsehinterview beim Kanal “Kultura”): “Sie haben mir 60 Kinder zum “Casting” gebracht, und jedes einzelne ist ein Genie! Ich habe 12 ausgewählt, dann musste ich die Zahl auf 10 einschränken. Und diese 10 haben in nur 4 Tagen das komplexeste unserer Stücke gelernt. Das Stück ist echt komplex: Standpunkte, Requisiten und so weiter. Einfach ein Haufen Zeug… Unglaublich geniale Kinder!”
AKTUELL - 07.07.2008
07. 07. 2008, 22:22 | by DEREVO
Fahrkarten von Moskau nach St. Petersburg waren nicht mehr zu kriegen, auch nicht für einen späteren Zug.
Der Zugschaffner verkaufte mir einen Platz im Dienstabteil.
In Twer war ein hübsches junges Paar eingestiegen.
Sie schliefen, mit der Stirn an das Fenster im Vorraum gelehnt. Ich rief sie zu mir herein. Ich wartete im Korridor, während sie das Bettzeug zurechtmachten.
Das Mädchen kam heraus. Lachend fragte Sie:
- Stören wir Sie auch nicht?
Ich verneinte.
- Und wer sind Sie?
- Ich bin vom Bahnwachschutz, sagte ich (kahl geschoren, schwarze Jacke – sie schien es zu glauben).
- Entschuldigen Sie, wenn es bei uns etwas lauter wird.
- Tut euch keinen Zwang an, - sagte ich, - singt und lacht ruhig! Soll ich vielleicht lieber auf dem Gang warten?
- Da müssten Sie lange warten. Mein Freund ist wie das Römische Recht: man wird aus ihm nicht schlau und er braucht ewig.
Wir lachten beide laut. Wir konnten uns nicht mehr halten… Der Junge erschien in der Tür.
- Ich komme, - sagte meine lustige Plaudertasche, - ich eile!
Ich schlief den Schlaf des Gerechten. Ich träumte von einem Zug von Menschen, der sich an beiden Ufern eines Flusses entlang zog.
Am nächsten Morgen auf dem Bahnhof holte sie mich ein, fasste mich unter und fing wieder an zu lachen:
- Sie sind nicht vom Wachschutz.
- Nicht vom Wachschutz.
- Ich weiß, wer Sie sind.
- Ich weiß.
- Plappern Sie mir alles nach?
- Ich plappere Ihnen alles nach.
Sie lachte wieder. Der Junge hatte uns eingeholt: „Kleines, lass den Mann doch in Ruhe!“
Am Bahnhofsausgang drehte sie sich um:
- Wie haben Sie geschlafen?
- O. K. Rom, Sparta. Ein Säugling, der in einen Abgrund stürzt. Für zu leicht befunden: aus dem wird kein Kriegsmann.
Sie kniff die Augen zusammen.
- Anton, Sie sind es doch? Oder sollte ich mich irren?
- Ja.
- O. K. Sind wir per „du“? – Was hast du da bewacht?
- Das Geheimnis des Caipirinha.
Ich ging zum Taxi. Ich hatte Lust zu tanzen.
Am 11. und 12. Juni stand ich mit der Gitarre in der Hand und dem Mikrofon an der Kehle auf der Bühne. Um mich meine Freunde, die Musiker. Dem Konzert gaben wir den Namen „ALLES IST GUT!!!“.
Text: Anton Adassinskij
Übersetzung: Rainer Jäckel
Foto: Anna Bogodist, Olga Arefieva, Alexandra Kriwoluzkaja
Bilddesign: Elena Iarovaia
AKTUELL - 18.05.2008
22. 05. 2008, 00:28 | by DEREVO
10 Tage im April
Es war zu schaffen, innerhalb von 10 Tagen das „Evangelium nach Anton“ in Florenz zu spielen,
direkt von dort aus nach Sankt Petersburg zu fliegen und im „Nussknacker“ aufzutreten, die Mitwirkenden des Programms „Alles ist gut“ zu treffen, einen Abstecher nach Moskau zu machen, um die Spielstätte im „WinSavod“ in Augenschein zu nehmen, nach Italien zurückzukehren, sich ins Auto zu setzen und über Nacht nach Frankreich zu Mikhail Shemyakin zu fahren, dort Slava Polunin zu begegnen, mit den beiden deren Teilnahme am Festival „Vertikal 2008“, das im November unter dem Titel „Der einzige Himmel“ stattfindet, abzusprechen und zurück nach Dresden zu kommen, mit dem Aufbau des Projekts „WindRose“ anzufangen, nach Berlin zu fahren, zum Gogol-Fest nach Kiew zu fliegen, unsere ganze Mannschaft, die aus drei Ländern angereist war, in Empfang zu nehmen, die Aktion „Tango der Wölfe“ zu tanzen und zusammen mit „AKHE“ wieder zurück nach Dresden zu den Proben für das Projekt „WindRose“ zu kommen … Uff…
Text: Anton Adassinskij
Übersetzung: Rainer Jäckel
Fotos: Elena Iarovaia, Jana Svjatkina, P. Dazkowski und andere
Bilddesign: Elena Iarovaia
Siehe auch: Bilder aus Kiew, Projekt “Tango der Wölfe”.
Siehe auch: das Preview-Video zum Projekt “WindRose” ( 20. bis 25. Mai 2008, Gelände Festspielhaus Hellerau, Dresden)
AKTUELL - 03.03.2008
03. 03. 2008, 23:58 | by DEREVO
So we’ve been to Samara, St. Petersburg, Moscow…
Something happened to us or to the people who are here for us.
Now they all really-really want us to be and to live,
Although I’ve had some other plans recently.
And the black cloud is covering the birthmarks and the stubble…
And suddenly, as expected, there’s so much Love!
Not simply, “D’you have any tickets still?”
But crying, “I need it! I flew from Siberia…”
White snow. The colour of the morning alley in a sanatorium just as you’re going out of breath after the nurses’ words:
“There’s a visitor for you.”
“Who?” – you’re pleading – “Who?”
She smiles.
“You’ll see for yourself.”
Pyjamas, a hospital-gown; and sliding down into the park, throwing off a cast of myself on each step of the stairs, a cast of sinful, blabbing and unique me. Then an excuse for the prepared joke: “I love me, me of my own making…”*
Cold hands, a discomfort, where to put those oranges? And then – slantwise into the snowdrift. An incantation.
Text: Anton Adassinskij
Übersetzung: Rainer Jäckel
Fotos und Bilddesign: Elena Iarovaia
AKTUELL – 21.04.2007
21. 04. 2007, 23:07 | by DEREVO
Robert ist nach Italien gereist. Er hat die Stadt besucht, wo er geboren wurde und seinen behandelnden Arzt erschossen hat.
Auf dem 13. Gesamtrussischen Theaterfestival „Die Goldene Maske“ wurde die Auszeichnung in der Kategorie „Innovation“ an die Gruppe DEREVO überreicht.
Text von Anton Adassinskij
Übersetzung: Rainer Jäckel
Foto von Elena Iarovaia und DEREVO
Fotodesign: Elena Iarovaia
DEREVO hat die höchste Theaterauszeichnung Russlands bekommen
15. 04. 2007, 17:40 | by DEREVO
О смерти за красоту и более простых вещах…
03. 04. 2007, 19:27 | by DEREVOИмея в виду “Золотую Маску”, Антон рассказал много всего на Радио “Маяк”. Можно слушать онлайн.