So ist es eben.
Entweder hatte ich nicht ausgeschlafen, oder ich war übermüdet, aber als ich las, dass Boris Strugatzki verstorben ist, kamen mir die Tränen.
Ich hatte nicht geahnt, dass es mich so tief berühren würde…
Er war nicht einfach ein „Schriftsteller“, nicht einfach ein „Science-Fiction-Autor“ – ihn so zu bezeichnen, wäre zu einfach.
Es verhält sich hier komplizierter.
Ein Sender, der eine Wellenlänge nutzt, die die Ungefährlichen nicht besitzen.
Erinnern Sie sich? Wir alle hören ein und dieselbe Stimme im Telefonhörer. Nur versteht jeder etwas anderes. („Die Verwaltung“/ „Die Schnecke am Hang“).
Irgendwann wird uns klar werden, was es mit dem „Kopfler-Hund“, der „Unruhe“, und der „Besessenheit“ auf sich hat, und mit noch tausenden weiteren Voraussagen, Entdeckungen, Warnungen…
Man muss nicht weit gehen. Alles ist schon einmal geschehen, wie in den „Juden der Stadt St. Petersburg“.
Und das „NIITSchaWO*“ („Das Märchen von der Troika“, Angara - Fassung) ist und bleibt die Lösung, die den Zynismus unserer Zeit wegwäscht, ein Denkmal für den Klugen Menschen…
Ich habe die „Schnecke“ allen meinen Freunden zugesteckt, eingefleischten Fans von Berdyaev, Crowly and Castaneda. Aber damals waren die Strugatzkis nicht in Mode.
Lest sie also jetzt.
Boris Strugatzki ist nicht gestorben.
Außerirdische sterben nicht. Hier wäre ein anderes Wort angebracht.
Wir kennen es noch nicht.
Text: Anton Adassinsky
Übersetzung: Rainer Jäckel
Photo: Sergej Aksenov (Anton Adassinsky als Don Rumata. Probespiel vom 1999 für die Verfilmung von “Es ist nicht leicht ein Gott zu sein”, Regisseur Alexej German)